Alenka Hribar auf dem Weg zur Arbeit. Die junge Nachwuchswissenschaftlerin aus Slowenien lebt seit einigen Monaten in Leipzig, der Messe- und Wirtschaftsmetropole im Osten Deutschlands. Hierher gekommen ist sie, um an einer der renommiertesten Einrichtungen zu arbeiten, an der ein Wissenschaftler Grundlagenforschung betreiben kann: Der Max-Planck- Gesellschaft. Alenka ist Forschungsassistentin an deren Institut für evolutionäre Anthropologie.
Die Max-Planck-Gesellschaft hat zusammen mit ihrer Vorgängerorganisation mehr als 30 Nobelpreisträger hervorgebracht. Namen wie Albert Einstein, Werner Heisenberg, Otto Hahn, Konrad Lorenz und eben Max Planck.
Alenka Hribar, Psychologin:„Also es ist schon wichtig, dass die Leute hier gut sind, das ist wichtig. Aber ob da früher irgendwann Nobelpreisträger hier waren, das ist mir eigentlich egal."
Alenka hat ihr Ziel in der Nähe der Leipziger Stadtmitte erreicht. Das hier, soviel wird sofort deutlich, ist alles andere als ein steriler Bürokomplex. Architektur für die Wissenschaft. Offen und kommunikativ, ein institutseigener Kletterfelsen inklusive.
Das Institut ist eines von knapp achtzig in Deutschland. In den letzten Jahren wurde besonders im Osten neu gebaut. Bis heute wurden dort 20 Institute neu gegründet. So gibt es neben dem Institut für evolutionäre Anthropologie - kurz und prägnant EVA genannt - allein in Leipzig noch zwei weitere Max-Planck-Institute.
Hier, am EVA aber, wird auch nach „Adam” geforscht. Es geht um die oft mühselige Suche nach den Ursprüngen des Menschen, nach den kleinen und großen Schritten, die er bis heute getan hat. Dafür bedient man sich vielfältiger, um nicht zu sagen überraschender Ansätze. So untersuchen Linguisten die Sprache des Menschen bis in den letzten kehligen Winkel hinein... während ein Stockwerk höher Männer mit extravaganten Brillen einen Zahn betrachten. Alles ganz normal für ein Max-Planck-Institut.
Jean-Jacques Hublin, Direktor MPI EVA, Leipzig:„Alle Max-Planck-Institute sind rund um spezielle Fragen aufgebaut. Es geht darum, Menschen aus sehr unterschiedlichen Bereichen der Wissenschaft zusammenzubringen, um gemeinsam an derjeweiligen Frage zu arbeiten.它吸引了不同国家和地区的人们来到这里,共同为各自的课题而奋斗。 An unserem Institut lautet die Frage: Was macht den Menschen aus? ”
Und um diese Frage zu beantworten, kann es hilfreich sein, das Verhalten und die Fähigkeiten noch ganz junger Menschen mit unseren nächsten Verwandten, den Primaten zu vergleichen. Vieles deutet darauf hin, dass Primaten zu den wenigen Tieren gehören, die ein Bewusstsein für sich selbst besitzen, das heißt, wie ein kleines Kind ab einem bestimmten Alter ihr eigenes Spiegelbild als solches erkennen können und nicht für einen Artgenossen halten. Kleinkinder wie Primaten zeigen ein erstaunliches Sozialverhalten. Wenn in einem Versuch einem Forscher ein Gegenstand aus der Hand fällt, den er nicht erreichen kann, den er aber offensichtlich benötigt, dann eilt ein kleines Kind ohne eine ausdrückliche Aufforderung herbei und hilft.
Ein Schimpanse reagiert unter ganz bestimmten Umständen ebenso. Bei aller Gemeinsamkeit überrascht aber vor allem eines:
Felix Warneken, Psychologe:„Das Besondere an unserer Studie war, dass die Kinder bereits mit anderthalb Jahren geholfen haben. Das ist ein Alter, in dem sie noch kaum sprechen können, in dem sie noch in Windeln durch die Gegend watscheln und das ist ein Alter, in dem so etwas wie Moralerziehung noch nicht stattgefunden hat.”