Die deutsche Umgangssprache präsentiert sich mitunter als wahre Fundgrube für seltsame Wendungen.
Da wird am Schlafittchen gepackt, ein Gedöns gemacht und mancherorten sieht's aus wie Kraut und Rüben.
Man stelle sich folgende Szene vor: Zwei Kollegen befinden sich im Büro eines dritten. Da poltert einer los: „Mein lieber Mann, das sieht ja hier wieder aus wie Kraut und Rüben.
Jetzt reicht's mir aber. Den nehm' ich amSchlafittchen. Und dann aber schnurstracks zum Chef mit ihm"! – „Jetzt mach doch nicht so ein Gedöns.
Am Ende bist du doch der Gelackmeierte". Damit lassen wir die beiden allein im heillosen Durcheinander eines Büros, in dem es chaotisch aussieht, eben wie Kraut und Rüben.
Ein Haufen von Rüben, an denen das Kraut, die Rübenblätter, noch dran sind.
Wenn man auf jemanden stocksauer ist, möchte man ihn schon gerne mal am Schlafittchen packen.
Das Schlafittchen ist abgeleitet von den Wörtern „Schlagfeder" beziehungsweise „Schwungfeder".
Wenn man Vögel am Flügelgelenk, dort, wo die Schlagfedern ansetzen, festhält, dann können sie nicht mehr davonfliegen.
Der erboste Kollege aus unserem Minidialog will schnurstracks zum Chef, auf direktestem Wege heißt das.