Sprache und Schrift des Internets sind vielfältig und natürlich wechselnden Moden unterworfen.
Mal geht es um Kürze, mal um Abgrenzung von anderen und mal ist das Ganze einfach nur großer Blödsinn.
In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts waren die Klagen groß, dass die schriftliche Kultur in Deutschland vom Aussterben bedroht sei.
Inzwischen hatte jeder ein Telefon und einen Fernseher. Dementsprechend gingen das Lesen von Büchern und das Schreiben von Briefen zurück.
Niemand konnte damals ahnen, dass Internet und Kurznachrichten nur wenig später das Lesen und Schreiben wieder populär machen würden, und dass nebenbei zahlreiche neue Schreibstile, Ausdrucksformen und sogar Dialekte entstehen würden.
Mach's kurz Zettel schreiben, in den Briefumschlag stecken, Briefmarke draufkleben und zum Briefkasten bringen.
So ein Brief ist schon eine umständliche Sache. Klar, dass man sich dann auch noch Zeit für den Inhalt nimmt.
Als dann Mitte der 1990er Jahre die E-Mail in Büro und Privatleben Einzug hielt, waren alle erstaunt, wie schnell das geht mit dem Briefe schreiben: Absender auswählen, Betreff eintragen, Nachricht tippen und fertig.
Doch wo man schon einmal so schnell war, sollte es noch schneller gehen. Auf einmal stand nicht mehr „Viele Grüße" unter der Mail, sondern nur noch „VG" .
Das Wochenende wurde zum „WE" , „übrigens" hieß „btw" – von Englisch „by the way" –, und in vielen Mails konnte man weitere, aus dem Englischen übernommene Abkürzungen lesen wie „imho" .