Das ist der Great Pacific Garbage Patch. Eine Ansammlung hunderttausender Tonnen von Plastikteilchen treibt hier zwischen Amerika und Asien mitten im Pazifischen Ozean, zusammengehalten durch den Nordpazifikwirbel. Er ist nicht der einzige seiner Art, aber einer der größten.
Der Strudel scheint zwar weit weg zu sein. Aber sind nicht auch wir hier in Europa mit Schuld daran, dass er existiert? Und welche Probleme bereitet er? Die gigantischen Mengen an Abfall gefährden nicht nur Ökosysteme, sondern letztendlich auch uns Menschen.
Die Schadstoffe des Plastiks reichern sich vermehrt in Muscheln, Krabben und Fischen an, die Plastikpartikel versehentlich mit Nahrung verwechseln oder Plankton essen, welches in der Lage ist Plastikteilchen zu absorbieren.
So landet der nur schwer absetzbare Plastikmüll letztendlich wieder auf unseren Tellern und so in unseren Körpern. Die genaue Größe des Great Pacific Garbage Patch ist schwer zu berechnen, weil nur sehr wenige Plastikteile an der Wasseroberfläche zu sehen sind.
Der Rest zerfällt größtenteils in kleinere Partikel, in sogenanntes Mikroplastik, welches dann entweder gen Meeresgrund herabsinkt oder unter der Wasseroberfläche treibt. Der Nordpazifikwirbel führt dazu, dass sich die Plastikpartikel im Osten und Westen der Strömung sammeln.
Zwischen diesen beiden im Westen und Osten gelegenen Ansammlungen, auch Eastern und Western Garbage Patch genannt, befindet sich eine Konvergenzzone. Das ist eine Art Wasserstraße, über die die Plastikpartikel von einem Patch zum anderen strömen.
Knapp 20% des Plastikmülls im Pazifik kommt von der Fischerei- und Schifffahrtsindustrie sowie von Ölplattformen. Das sind zumeist Fischernetze, die im Ozean verloren gegangen sind, aber auch andere Plastikabfälle, die bewusst im Ozean entsorgt wurden. Der Großteil des Plastikmülls kommt allerdings vom Festland.
Im Pazifik sind das zumeist Plastiktüten, Plastikflaschen und Plastikbecher aus Nordamerika und Asien. Eine Einkaufstüte schwimmt 10 bis 20 Jahre lang im Meer, bis sie vollständig zerrieben ist, ein Styroporbecher braucht 50 Jahre, um zu zerbröseln.
Eine PET-Flasche zerfällt erst innerhalb von 450 Jahren, eine Angelschnur in 600 Jahren. Das jedenfalls haben Schätzungen ergeben, es dauert ja noch mehr als 400 Jahre, bis die erste PET-Flasche ihren möglichen Zerfallszeitpunkt erreicht hat.
Doch wie gelangt eine handelsübliche Plastiktüte oder eine PET-Flasche eigentlich in den pazifischen Ozean? Haupttransportweg des Plastikmülls in die weltweiten Ozeane sind Flüsse und Flussgebiete.