Ein Wechselgesang
Delia - Mein dich zu fühlen! Mein durch ein ewiges Band. Göttern auf irdischen Stühlen Gönn' ich den dürftigen Tand. Dich in die Arme zu drücken - O wie verdien' ich mein Glück? Geb' ich auch dir dies Entzücken, Dir dieser Seligkeit Fülle zurück?
Ach nur ein einziges Leben, Teurer Leontes, ist mein. Tausende, könnt' ich sie geben, Tausende wollt' ich dir weihn. Einmal nur kann ich mich schenken, Einmal durchschauert von Lust, Einmal auf ewig nur sinken, Sinken an deine hochschlagende Brust.
Höre den Dank deiner glücklichen Seelen, Glücklich durch deinen allmächtigen Wink, Glühenden Dank dir: du lehrtest uns wählen, Glühenden Dank für dein bestes Geschenk.
Delia, da wir uns fanden, Hört' ich den himmlischen Ruf: »Willst du mein Himmelreich ahnden, Liebe dies Mädchen! Ich schuf. Menschen, besudelt von Sünden, Bleibt meine Gottheit verhüllt. Willst du den Ewigen finden, Such' ihn in diesem bescheidenen Bild.«
Da mir Leontes erschienen, Flüsterten Engel mir ein: »Trockne die heimlichen Tränen, Mädchen, der Jüngling ist dein. Aus den erwärmenden Sonnen, Seines beseelenden Blicks, Sind deine Himmel gesponnen, Fließen dir Strahlen unsterblichen Glücks.«
Höre den Dank deiner glücklichen Seelen, Glücklich durch deinen allmächtigen Wink, Glühenden Dank dir: du lehrtest uns wählen, Glühenden Dank für dein bestes Geschenk.
Wenn wir uns liebend umschlingen, Küsse vor Küssen entfliehn, Flattern auf eilenden Schwingen, Goldene Stunden dahin. Mir reicht Leontes die Hände, In den gefürchteten Kahn, Weil ich Leontes dort finde, Locken Elysiums Fluren mich an.
Stille Vergnügungen (pflücken Wird der Verschwender sie nie) Klimmen empor zum Entzücken, Teil' ich mit Delia sie. Pfeile, die fern auf mich zielen, Wehrt deine Liebe zurück. Schmerzen, die still mich durchwühlen, Schmelzen an deinem empfindenden Blick.
Höre den Dank deiner glücklichen Seelen, Glücklich durch deinen allmächtigen Wink, Glühenden Dank dir: du lehrtest uns wählen, Glühenden Dank für dein bestes Geschenk.