Wie wurde im Mittelalter eine Fehde ausgefochten? | Terra X

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Das Mittelalter - eine Zeit voller Konflikte und Gewalt. Bei feindlichen Angriffen dienen Burgen als Zufluchtsortauch für die Bewohner der umliegenden Ortschaften. Wenn Reichsgesetze und Polizei fehlen, nimmt man damals das Recht oft selbst in die Hand. Dann kommt es zur Fehde.

"Wir wurden überfallen, Herr! Kurz vor Sonnenaufgang, wir hatten gerade den großen Wagen beladen. Sie kamen auf Pferden und nahmen alles mit.

Das ist alles, was wir noch haben." "Nehmt es, Herr. Ihr Bestkleid." "Sie haben sie geschändet und abgestochen." "Wer war das?"

"Sie trugen das Wappen der von Grüningen." "Schon wieder die von Grüningen... immer dasselbe." "Ihr liegt in Fehde!" Im Mittelalter sind Fehden keine Seltenheit und Teil des Alltags.

Konflikte zwischen zwei privaten Parteien werden damals in der Regel in einer Fehde gelöst. Im Mittelalter eine erlaubte Form der Selbstjustiz. Das heißt, Geschädigter und Schädiger tragen ihren Konflikt untereinander aus.

Grundsätzlich liegt die Rechtsprechung zwar in der Hand des Königs und seiner Lehnsherrn. Doch die hohe Anzahl an Auseinandersetzungen überfordert das System. Auch gibt es keine einheitlichen Gesetze oder eine Polizei. Deshalb greifen viele zur Selbsthilfe.

Ein Beispiel ist vielleicht die hier in der Gegend stattfindende Heldrumer Fehde gegen Erfurt. Da dreht es sich darum, ob der Eimer Wein, der als Abgabe zwischen Erfurt und den Heldrumern existiert, eine Hol- oder eine Bringschuld ist.

Ob die Erfurter das bringen müssen oder ob der Heldrumer das holen muss. Daraus entwickelt sich eigentlich fast eine kriegerische Auseinandersetzung mit über 1.000 Bewaffneten.

Manchmal reichen Nichtigkeiten aus, um eine Fehde auszulösen. Bei Ehrkränkungen, Diebstahl oder auch Ehebruch kommt es fast immer zu Gewalt und Totschlag, um das vermeintliche Unrecht zu sühnen.

Das Mittelalter ist ja ein Zeitalter, wo die Ehre eine große Rolle spielt. Und heute sagt ein moderner Politiker, mich kann man nicht beleidigen. Das zeigt seine Stärke, er diskutiert, ist lässig und ist rational und so.

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