Eine 40-jährige Kanzlerkandidatin?! „Genial"! – rufen die Einen: „Endlich kommt frischer Wind in unsere Politik"! „Geht gar nicht"! – meinen die Anderen – „Viel zu jung und unerfahren für so ein wichtiges Amt"! Wir Menschen tendieren ja gerne dazu, vom Alter einer Person auf deren Charakter oder Fähigkeiten zu schließen.
Und das auch noch ganz unabhängig davon, ob es nett gemeint ist oder nicht. Dabei lohnt es sich, sich von Kategorien à la „zu jung" oder „zu alt" zu lösen! Warum?
Das verrate ich euch in meinem Video, also bleibt dran! Kennt ihr Iris Apfel? Das ist ein ziemlich bekanntes Model aus den USA.
Das Besondere an ihr: Ihren Modelvertrag hat Iris Apfel, die für ihre extravaganten Statement-Brillen bekannt ist, erst im Alter von 97 Jahren abgeschlossen. Die inzwischen 99-jährige hat aber trotz ihres Alters – oder gerade deswegen – einen riesen Erfolg!
Inzwischen gilt sie als wahre Modeikone. Dieses Beispiel zeigt, dass es durchaus möglich ist, sich von alt bekannten Strukturen zu lösen und einfach mal etwas anderes zu wagen.
Das kann offenkundig von Erfolg gekrönt sein! Nur weil man auf den ersten Blick aufgrund des Alters nicht in eine Rolle zu passen scheint, heißt das ja noch lange nicht, dass das auch wirklich stimmt! Und trotzdem ist Altersdiskriminierung ein echtes Problem in unserer Gesellschaft.
Dabei werden Menschen aufgrund ihres Lebensalters bestimmte Fähigkeiten entweder zu- oder abgesprochen. Das liegt daran, dass man ihnen nachsagt, dass sie diese Fähigkeiten entweder noch nicht besitzen oder schon wieder verloren haben.
Die Folge: Betroffene Personen werden oftmals in ihrem Leben eingeschränkt. Sie können nicht so am gesellschaftlichen Leben teilhaben, wie sie es sich wünschten.
Eine Forsa-Umfrage hat ergeben, dass jeder fünfte Mensch schon Situationen erlebt hat, in denen er oder sie von Altersdiskriminierung betroffen war. Ich erlebe das selber immer wieder in meinem eigenen Arbeitsfeld:
Beginnt ein junger Mensch in der Kirche zu arbeiten, dann wird dieser Person gerne nachgesagt, sie sei top geeignet für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Aber – Überraschung: Nur weil ich ein junger Mensch bin, heißt das ja noch lange nicht, dass ich auch mit anderen jungen Menschen gut arbeiten kann!
