04 路德和民族

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Am Anfang will er nur Glauben und Kirche erneuern, Martin Luther.
Doch der Papst und der Kaiser, sie fühlen sich bedroht, belegen ihn mit Bann.
Die Mehrheit im Volk steht hinter ihm.
Wird er die Deutschen spalten oder einen?
Der 16. April 1521 ist kein Palm-Sonntag und Worms ist nicht Jerusalem.
Aber die Menge feiert den Mann, den die Kirche als Ketzer verurteilt hatte, gleichsam wie
Wir sind da, Bruder Martin.
Noch könnten wir umkehren.
Und wenn es der Toast selbst wäre, der mich erwartet.
Ich kehre nicht um.
Martin Luther auf dem Weg zum Reichstag in Worms.
Zur Versammlung der Mächtigen seiner Zeit auf deutschem Boden.
Die Versammlung der Mächtigen seiner Zeit auf deutschem Boden.
Ein Ereignis, das den Lauf der Geschichte verändern wird.
Niemals zuvor rief ein Mann aus dem Volke solche Begeisterung hervor.
Der Mönch aus Wittenberg ist Hoffnungsträger vor allem für Bürger, Bauern und niederen Adel.
Mag er auch den Papst und den Kaiser gegen sich haben, das Volk in Deutschland weiß Martin Luther Hitters ist.
Luther wird wie ein Sieger gefeiert. Dabei steht die große Stunde der Bewährung noch bevor. Wird er standhaft bleiben?
Mönchlein, du gehst einen schweren Gang. In deiner Haut möchte ich nicht stecken.
Ich weiß.
Ich habe das Lied angestimmt. Und jetzt will es meiner Stimme zu hoch werden.
Der Jubel kann ihm die Angst nicht nehmen. Hinter dieser Pforte geht es nicht um den rechten Glauben.
Für Luther geht es um Leben und Tod.
Deutschland, Anfang des 16. Jahrhunderts.
Es gibt keine politische Einheit, sondern viele Landesherren und Territorien.
Von den weniger als 10 Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum lebt jeder zehnte in den Städten, alle anderen auf dem Land.
Man spricht von einer gottgegebenen Ordnung, von Herrschern und Beherrschten.
Ein Reich, ein Glaube, ein Kaiser, das ist die Idee des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
In Worms wird sie infrage gestellt.
Am Anfang beklagt Luther nur Missstände in der Kirche, prangert Amtsmissbrauch, Verschwendung und Ausbeutung an.
Doch dann erklärt er, niemand stehe zwischen Gott und dem Gläubigen.
Schon gar nicht die Würdenträger der römisch-katholischen Kirche, die sich eher wie Fürsten gebärden und nicht wie Seelsorger.
Für Luther ist die Botschaft der Bibel das alleinige Maß.
Den sogenannten Stellvertretern Christi auf Erden wirft er Anmaßung vor.
Als Leo der Zehnte zum Papst gekrönt wird, wendet er sich vor allem den schönen Künsten zu.
Sie sollen seine Macht und Herrlichkeit zur Schau stellen.
Für Theologie interessiert sich der Papst aus dem Hause Medici nicht.
Da Gott uns das Amt gegeben hat, so lasst es uns denn genießen.
Die Nachwelt wird Papst Leo als den Prächtigen bezeichnen.
Hinterlassen wird er vor allem Schulden.
Unsummen werden für den kolossalen Bau des Peterstums ausgegeben.
Wer soll die astronomischen Kosten übernehmen?
Die Gläubigen, indem sie für den Erlass von Sünden Strafen bezahlen.
Allein durch die Gnade Jesu und nicht durch Geld sei dies möglich, protestiert Luther.
Sündenerlass und Sehnenheil sind nicht käuflich zu erwerben.
Dazu werden 95 Thesen im ganzen Land verbreitet.
Der Papst droht Luther den Bann an.
Die päpstliche Urkunde verbrennt Luther öffentlich.
Ein kleiner Mönch, der allein seinem Gewissen folgen will.
Der Auslöser der reformatorischen Entwicklung war natürlich der Ablassstreit.
Und im Zusammenhang des Ablasses war es Luthers tiefe Überzeugung,
dass die Gläubigen getäuscht werden,
dass sie in Bezug auf ihr Sehnenheil geradezu gefährdet werden,
weil sie sich aufgrund des Ablasses in einer Sicherheit wiegen, die ganz und gar fatal ist.
Als Luther in Worms vor den Reichstag treten soll,
hat der Papst ihn schon als Ketzer gebrannt macht.
Vor der Versammlung mit König, Fürsten, Vertretern der Städte und Stände
erhält er die Chance zu widerrufen.
Sonst droht ihm die Reichsacht, damit der Tod.
Es ist der Tag der Entscheidung.
Luther muss widerrufen oder er wird brennen.
Es sei denn, er fände mächtige Fürsprecher.
Und die hat er längst.
Friedrich der Weise, der sächsische Landesherr,
weiß um die Popularität seines rebellischen Untertans
und versteht seine Kritik an der römischen Kirche.
Den Zorn des Kaisers wird er so oder so wecken.
Lieber den Zorn des Kaisers als den Zorn Gottes.
Friedrich der Weise ist mächtig.
Der Sachse ist einer der sieben Kurfürsten im Reich, die den Kaiser wählen.
Wie auch der Maggraf von Brandenburg,
der König von Böhmen, der Pfalzgraf bei Rhein
und die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier.
Wenn einer König und Kaiser des Reiches werden wollte,
musste er gegenüber den mächtigen Fürsten Zugeständnisse machen.
Auch der Habsburger Karl V., der 1519 gewählt wurde.
Seine Wahl war nicht unumstritten.
Es gab Widerstand oder Skepsis gegen ihn.
Auch die Kurie hatte einen anderen Kandidaten.
Es gab ausgesprochen starke Vorbehalte gegen seine übermächtige Rolle.
Und es gab eine elementare Fremdheit des Kaisers gegenüber dem Reich,
dem er nun als Kaiser vorstand.
Die Deutschen sind dem Habsburger fremd.
Selbst als Beherrscher der Welt kann er sich nicht über ihre Fürsten hinwegsetzen.
Seine Selbstdarstellung ist nicht nur Pose.
Mit Recht wird Karl V. später sagen, dass in seinem Reich die Sonne nicht untergeht.
Sein Gebetbuch ist noch heute erhalten.
Es offenbart nicht nur die tiefe Gläubigkeit des Habsburgers.
Eine Seite zeigt den mächtigsten Mann der Erde zu Füßen eines Schutzengels
und Spuren häufigen Gebrauchs.
Ein Beleg für die Unsicherheit des jungen Kaisers?
Als treuer Katholik will Karl V. den Ketzer aus Wittenberg zum Schweigen bringen.
Die deutschen Fürsten aber haben ihm abgerungen, Luther vorher anzuhören.
In der Sache Luther wird der erwählte Kaiser, der kein Deutsch versteht,
vom Offizial des Erzbischofs von Trier vertreten.
Die Großen des Reiches sind Zeugen eines ungleichen Duells.
Ein deutscher David gegen einen übermächtigen Goliath.
Wir sind hier versammelt, um Einhalt zu gebieten den gotteslästerlichen Lügen des Dr. Martin Luther aus Wittenberg.
Mit ketzerischem Eifer hat er das Urteil der Päpste in Zweifel gezogen.
In seinen Schriften hat er die Autorität der Kirche bestritten
und dadurch die Einheit der Christen zerstört.
Martin Luther, bist du bereit deine Lügen und Irrtümer hier und jetzt zu widerrufen?
Selbst mächtige Fürsprecher haben Luther geraten zu widerrufen.
Niemand kann bestreiten, dass der Papst das Gewissen der Gläubigen aufs Äußerste beschwert hat.
Und dass er auch die Güter der deutschen Nation mit unglaublicher Tyrannei verschlenkt und erschöpft.
Wenn ich dies widerrufen würde, so würde ich nichts anderes tun als dieser Tyrannei Tür und Tor zu öffnen.
Wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe überzeugt werde,
kann und will ich nichts widerrufen.
Gott helfe mir.
Amen.
Die Nachwelt stilisiert den Auftritt zu einem Wendepunkt der europäischen Geschichte, weil sie die Folgen kennt.
Luther hat es gewagt, dem mächtigsten Mann der Welt Auge in Auge zu trotzen.
Und er stand dabei nicht alleine.
Luther hatte eine gesellschaftlich tiefgreifende reformatorische Bewegung hinter sich.
Das wusste er und entsprechend konnte er in Worms auftreten.
In den Städten war es das Bürgertum, es war die Intellektualität der Humanisten, teilweise auch der Reichsritter, die hinter ihm standen.
Und es war insbesondere auch ein Teil des Klerus.
Zudem gibt es eine neue Macht, die Medien.
Noch in Worms beginnt der Kampf um die Meinungshoheit.
Es ist die erste Propagandaschlacht der europäischen Geschichte.
Von Anhängern und Gegnern des Reformators.
Der Mönch aus der deutschen Provinz wird zu einer internationalen Größe,
die mit dem Papst auf Augenhöhe gestellt wird im Schlagabtausch um den wahren Glauben.
Tausende von Flugblättern werden gedruckt.
Die einen schildern Luther als Heiligen, der dem römischen Dämon der Welt,
Andere schelten ihn als Spalter, stellen ihn als Sendbote des Teufels dar,
als satanischen Ketzer, der geächtet und verdammt gehört.
Der Karikaturenstreit wird mit allen Mitteln geführt und erreicht auch die Menschen, die nicht lesen können.
Im Kampf um die Meinungen können sich die Anhänger Luthers Vorteile verschaffen.
Doch das Urteil über den Reformator wird der Kaiser fällen.
Seine Haltung in der Sache Luther macht der Habsburger in einer persönlichen Erklärung deutlich.
Da der König der Deutschen kein Deutsch spricht, hat er sie auf Französisch verfasst.
Verstehst du, was er sagt?
Man muss kein Französisch verstehen, um zu wissen, dass er Luther an den Kräften hat.
Bist du seinetwegen in Sorge?
Was immer der Kaiser auch vorhat, es kann nur auf eines hinauslaufen.
Erwünne, Luther.
Brennen sie.
Dazu muss er ihn erst einmal haben.
Mit dem Wormser Edikt erklärt Karl V. Luther zum Feind der Kirche und des Reiches.
Nur für kurze Zeit wird ihm freies Geleit gewährt.
Jeder Mann, der danach seiner hathaft werden kann, ist verpflichtet, den Geächteten auszuliefern.
Würde es dazu kommen?
Der Kaiser will, dass die Kirche und die Reichweite eröffnet werden.
Er will, dass die Kirche und die Reichweite eröffnet werden.
Die Rückfahrt nach Wittenberg wird jäh beendet.
Was war das?
Jäger?
Sicher.
Ich weiß auch, wen wir jagen.
In einem einsamen Waldstück wird Luthers Wagen von Fremdenreitern gesteckt.
In einem einsamen Waldstück wird Luthers Wagen von Fremdenreitern gesteckt.
Nun geh. Ich wollen sie nicht.
Luther ist eingeweiht.
Was wie eine Entführung aussieht, ist eine Rettungsaktion.
Um die Vollstreckung des Wormser Urteils zu verhindern, wird der Reformator an einen geheimen Ort gebracht.
Luther!
Die Durchsetzung des Wormser Ediktes war für den erwählten Kaiser durchaus schwierig.
Reichsrechtlich gesehen hatte er keine Exekutivorgane, mit denen er dieses erzwingen konnte.
Er war angewiesen auf die Bereitschaft der Landesherren, dieses Edikt zu publizieren und dann in ihren Territorien durchzusetzen.
Natürlich, Friedrich der Weise dachte gar nicht daran.
Denn Luthers Landesherr hat andere Pläne.
Friedrich der Weise bringt den Reformer auf der Wartburg bei Eisenach in Sicherheit in seinem Herrschaftsbereich.
Eine fürstliche Freiheit, die sich der sächsische Landesherr gegenüber dem erwählten Kaiser herausnimmt.
Auf der Burg richtet man für den Verfolgten ein Zimmer ein.
Es soll Luther an nichts fehlen.
Während er an seinen Zufluchtsort gebunden ist, finden seine Schriften in ganz Europa Verbreitung.
Eine Wartezeit von ungewisser Länge.
Luther ist entschlossen sie zu nutzen.
Der Geächtete nimmt einen anderen Namen an.
Junker Jörg.
Auch sein Aussehen verändert sich.
Und er beginnt ein revolutionäres Werk.
Die Übersetzung der Bibel ins Deutsche.
Das Wort Gottes soll für jedermann verständlich sein.
Und auch für einfache Leute zugänglich werden.
Die Papstkirche soll nicht mehr alleinige Herrin über die Heilige Schrift sein.
Sie soll nicht mehr zwischen dem Gläubigen und dem Evangelium stehen.
Evangelisch werden Luthers Anhänger auch künftig heißen.
Binnen weniger Wochen eröffnet sich die Kirche.
Die Kirche wird in den nächsten Jahren aufgebaut.
Binnen weniger Wochen übersetzt Luther das Neue Testament ins Deutsche.
Eine neue Technik sorgt dafür, dass seine Schrift in großer Zahl und in kurzer Zeit weite Verbreitung findet.
Der Buchdruck mit beweglichen Lettern.
Die einzelnen Buchstaben werden spiegelverkehrt gegossen und in ein Zeilenbrett gesetzt.
Fünf Schalte fixieren die Zeilen in der gewünschten Druckposition.
Die Druckerschwärze besteht aus Leinöl und Ruß.
Die richtige Mischung sorgt dafür, dass das Schriftbild über Jahrhunderte nicht verblasst.
Das Blatt wird in der Presse bedruckt.
Diese Vorrichtung gibt später einem ganzen Berufszweig seinen Namen.
400 Druckereien gibt es Anfang des 16. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum.
Die Wittenberger Druckerei des Melchior Lotter bringt Luthers neues Testament im September 1522 als erste heraus.
Mit 66 Nachdrucken erreicht das Werk bis 1525 eine Auflage von 100.000 Exemplaren.
Der erste Bestseller der deutschen Geschichte.
Luther hat nicht alles wörtlich übersetzt, sondern wie er sagt, dem Volk aufs Maul geschaut.
Fahrende Buchhändler bieten die Lutherbibel auf den Märkten an.
Die Nachfrage ist groß.
Eine Kostprobe.
Kommt her, hört alles zu.
Hört euch an, was er liest.
Das neue Testament in Deutschland.
In einer Zeit, in der nur wenige die Buchstaben kennen, ist lautes Vorlesen ein selbstverständlicher Brauch.
Und sah zu, wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten.
Und viele Reiche legten viel ein.
Und es kam eine arme Witwe und legte nur zwei Pfennig.
Die Worte der Bibel in der Sprache der Deutschen.
Und er rief seine Jünger zu sich und sprach, wahrlich, ich sage euch.
Er rief seine Jünger zu sich und sprach, wahrlich, ich sage euch.
Dieser arme Witwe.
Dieser arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt, als alle anderen, die etwas eingelegt haben.
Dieser arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt, als alle anderen, die etwas eingelegt haben.
1534 wird die ganze Heilige Schrift Deutsch veröffentlicht.
Ein Original liegt in der Anna Amalia Bibliothek in Weimar.
Luthers schöpferischer Kraftakt macht Deutsch zu einer Weltsprache.
Der Verfasser hat das Werk seinem Beschützer gewidmet, dem Kurfürsten von Sachsen.
Sie wird zum Fundament einer gemeinsamen deutschen Sprache und damit zum Bindeglied der Deutschen.
Luthers Bibelübersetzung hat ja nicht nur gemeinschaftsbildend auf die protestantische Bewegung gewirkt,
sondern letztlich über die lange Zeit hinweg auch auf die deutsche Nation insgesamt.
Seine Sprache ist zur Literatursprache überhaupt geworden.
Und das Interessante ist, dass dieser Effekt unbewusst, unbemerkt, hinter dem Rücken sozusagen auch die Katholiken erfasst hat.
Von Wittenberg aus verbreitet sich nicht nur die Bibel, sondern auch die reformatorische Lehre Luthers.
Ohne den Schutz des sächsischen Landesherren wäre beides nicht möglich gewesen.
Evangelisch wird der deshalb nicht.
Friedrich der Weise bleibt zeitlebens Katholik.
Luther, der in seinem Versteck auf der Wartburg ausharren muss, weiß um die Bedeutung der fürstlichen Protektion.
Er ist gehalten, das Wohlwollen seines Landesherren durch Treue zu vergelten.
Luthers Loyalität wird durch eine Entwicklung auf die Probe gestellt, die ganze Landstriche erfassen und an den Rand eines Bürgerkriegs bringen sollte.
Die Bauern beginnen einen blutigen Aufstand und verlangen Gerechtigkeit von den Herrschenden.
Bei ihren Forderungen berufen sie sich auch auf Luther.
Der Bauernkonflikt treibt den Reformator in einen tiefen Zwiespalt.
Soll er seinen Gewissen gehorchen oder seinen fürstlichen Beschützern?
Das Panorama-Gemälde von Frankenhausen.
Es setzt dem Aufstand der Landbevölkerung ein monumentales Denkmal.
Eines der größten Bildwerke der Welt, detailreich schildert es die erste Revolution auf deutschem Boden.
Die Bauern leiden unter erdrückenden Abgaben, frohen Diensten und Leibeigenschaft.
In der reformatorischen Bewegung, die sich die Freiheit von der Papstkirche in Rom erkämpft hatte, sehen sie ihr Vorbild.
Doch entzünden sollte sich der Bauernkrieg an neuen Steuern und der Frage, ob sie biblisch begründbar sind.
Die Abgabe des Zehnten auf die Früchte der Erde ist die Kirchensteuer der Bauern seit Alters her.
Nun wollen die Lehns Herren und Landbesitzer die Abgabe auch auf den Besitz von Tieren einführen.
Bei ihren Forderungen berufen sich die Steuereintreiber auf die Heilige Schrift.
Luthers Bibelübersetzung in die deutsche Sprache macht das nachprüfbar.
Luthers Bibelübersetzung in die deutsche Sprache macht das nachprüfbar.
Luthers Bibelübersetzung in die deutsche Sprache macht das nachprüfbar.
Viele Bauern sind nicht länger bereit, die Verhältnisse widerspruchslos zu dulden.
Ihr Vorbild ist Luther und der Bundschuh ihr gemeinsames Zeichen.
Als der Bauernaufstand zu eskalieren droht, ruft man nach Luther.
Der Reformator hat sein Versteck auf der Wartburg verlassen.
Er reist zu den Aufständischen, um die Gemüter zu beruhigen.
Luther hatte gezeigt, wie man der Obrigkeit von Kaiser und Papst widersteht.
So wollen nicht nur Bürger, sondern auch die Bauern seinem Beispiel folgen.
Spricht Gott deutsch, hat man mich gefragt?
Ja, sage ich euch, ja.
Wie hätte er sonst eure Gebete verstanden?
Gott hat eure Gebete verstanden.
Gott hat eure Beten verstanden und er hat sie erhört.
Gilt das auch für die Gebete der Bauern?
Die Bauern erwarten von Luther ein klares Bekenntnis.
Gott hört auch die Bauern.
Und er sieht das Unrecht, das ihnen angetan wird.
Aber Unrecht mit Unrecht vergelten, das ist nicht Gottes Wille.
Das ist des Teufels.
Luther geht auf Distanz zu den Bauern, als es im Mai 1525 zu Gewaltakten kommt.
Auch gegen den Hohen Adel.
Jetzt ist es an dir, Graf.
Auch du wirst einen Richter finden, Bauer.
So sei es, geh!
Die blutigen Exzisse führen bei Luther zu einer radikalen Umkehr.
Er sieht den Teufel am Werk und fordert nun gar die Vernichtung der Rebellen.
Steche, schlage, würge, wer da kann.
Bleibst du darüber tot, wohl dir.
Den Kampf gegen die Bauern erklärt Luther zum Kampf gegen die Mächte des Bösen.
Bei Frankenhausen in Thüringen kommt es zur Entscheidungsschlacht.
6000 Bauern fallen.
Weil auch die Obrigkeit von Gott sei und weil Luther diese braucht, um die Reformation zu sichern,
opfert er die Bauern.
Das Ende eines Volkshelden.
Die Freiheit, die die Bauern wollten, das ist nicht die Freiheit, die der Reformator will.
Die große Frage der Zeit ist sicher sachgerecht mit dem Begriff der Freiheit in Verbindung zu bringen.
Der Begriff hat für die unterschiedlichen Akteure der Zeit sehr andere Akzente mit sich gebracht.
Für Luther bedeutet es in erster Linie die Freiheit eines Christenmenschen.
Für die Bauern bedeutet es die Freiheit von Abgabenlasten, von Leibeigenschaft.
Für die Fürsten die Freiheit zur Gestaltung ihrer Territorien und ähnliches auch für die städtischen Magistrate.
Die Freiheit der einen bedeutet auch Verlust für andere.
Katholischer Besitz verfällt, wo Herrscher evangelisch werden.
Im sächsischen Altzeller wird das Kloster aufgelöst und sein Gebäude zum Steinbruch.
Ein Schicksal, das dem Augustinerkloster von Wittenberg erspart bleibt.
Der sächsische Kurfürst überlässt das großzügige Anwesen seinem berühmten Untertanen Martin Luther und dessen neuer Familie.
Im Juni 1525 heiratet Luther die frühere Nonne Katharina von Bura.
Schon in seinen ersten Schriften hatte der Reformer die Abschaffung des Zölibats gefordert.
Das Eheleben der Luthers bleibt von der hohen Politik nicht verschont.
Mein Bett ist kein Katheder und mein Schlafzimmer keine Bibliothek.
Nur diese Teile noch, Käthe.
Es ist dringend, man wartet darauf.
Der vormalige Bettelmönch wird mit 42 Jahren Hausherr und glücklicher Ehemann.
Gott hat mir Käthe geschenkt.
Drum will ich um Frankreich und Venedig nicht sie wieder hergeben.
Augsburg, Kaiser,
Katharina und Martin Luther begründen eine Institution.
Was die kulturgeschichtliche Wirkung des evangelischen Pfarrhauses angeht,
so muss man zunächst sagen, es bedeutet ein Ende der Verteufelung der Sexualität im Zusammenhang mit Religion.
Auch Pfarrer sind Menschen aus Fleisch und Blut.
Und das ist eine Botschaft, die bei den Zeitgenossen, aber nicht nur bei den Zeitgenossen, eingeschlagen ist wie eine Bombe.
Die Reformation revolutioniert nicht nur das Familienleben, sondern auch den Gottesdienst.
Die Predigt rückt ins Zentrum.
Die zentrale Botschaft ist über dem Altar der Stadtkirche von Wittenberg ins Bild gesetzt.
Erlösung kann man nicht verdienen, nicht durch Werke, Sakramente oder Ablasszahlungen.
Die Gläubigen finden allein durch die Gnade Gottes zum Heil.
Niemand steht mehr zwischen Gott und den Menschen, weder Papst noch Kirche.
Luther stößt das Tor zu einer neuen Ordnung auf.
Er will es wieder schließen.
Karl V. hatte Deutschland nach dem Mormser Edikt verlassen, führt Kriege an mehreren Fronten.
Vernachlässigt den Kampf gegen die Reformation.
Die konnte sich ausbreiten.
Nun will Karl die alte Ordnung wieder herstellen.
Ein Kaiser, ein Reich, eine Kirche.
Nachdem ihn der Papst im Februar 1530 in Bologna zum Kaiser gekrönt hatte,
zieht Karl mit seinem Söldner hier nach Deutschland.
Auf dem Reichstag zu Augsburg kommt es erneut zur Machtprobe, mit den Anhängern Luthers.
Für die Protestanten spricht der sächsische Kirchgeist Karl V.
Für die Protestanten spricht der sächsische Kanzler Christian Bayer.
Die Protestanten suchen den Ausgleich.
Für die wahre Einheit der Kirche genüge es doch, wenn bei der Auslegung des Evangeliums
und beim Gebrauch der wesentlichen Sakramente Einigkeit herrsche.
Einer Hierarchie der Kirche und der Bindung an Rom bedürfe es nicht.
Die Confessio Augustana, das Augsburger Bekenntnis.
Der Gesandte des Papstes und der Kaiser sind dagegen.
Der Kaiser wird euer neues Bekenntnis prüfen.
Allerdings hält er ausschließlich die römische Kurie für befähigt
und berechtigt Schriften dieser Art zu verfassen.
Dem Text fehlt jede polemische Schärfe in Bezug auf die römische Kirche.
Und in der Tat, wenn irgendein Text die Chance einer Zustimmungsfähigkeit gehabt hätte,
dann die Confessio Augustana.
Es ist viel Zeit vergangen, seit Worms.
Die Ideen sind nicht allein in diesem Buch.
Seine Majestät bedauert den Ketzer,
und seine Idee nicht gleich auf der Stelle beseitigt zu haben.
Schon in Worms.
Den reformierten Kräften im Reich wird klar,
dass eine Konfrontation mit dem erstarkten Kaiser nur noch eine Frage der Zeit ist.
Mit dieser Schrift ist Frieden möglich.
Und die Kirche ist in Worms.
Jeder kann sein Glauben behalten.
An seinem Platze.
Ohne Bedrängung und Gefahr.
Karl V. glaubt, das Rad der Geschichte zurückdrehen zu können.
Sieht sich gewappnet für den Kampf gegen evangelische Fürsten, Städte und Stände.
Notfalls sollen die Waffen sprechen.
Seine Majestät,
die Kirche ist in Worms.
Jawohl, Meister.
Notfalls sollen die Waffen sprechen.
Seine Majestät fürchtet den Krieg nicht.
Und er gibt euch sechs Monate Zeit.
Sonst werden die Landsknechte Frieden stiften.
In Augsburg bestätigt Karl V. das Wormser Edikt
mit der Todesdrohung gegen Luther.
Einmal mehr verlassen die evangelischen Stände unter Protest den Reichstag.
Seit dieser Zeit werden sie Protestanten genannt.
Mitte des 16. Jahrhunderts werden nur noch Altbayern, Teile Böhmens und Österreichs
sowie die westrheinischen Gebiete römisch-katholisch sein.
Im übrigen Reich hat der Papst jeden Einfluss verloren.
Luther selbst hat das Geschehen von Augsburg nur aus der Ferne verfolgen können.
Der Reichstag ist ohne die evangelischen Stände zu Ende gegangen.
Die Nachrichten aus Augsburg sind düster.
Es sieht schlecht aus.
Nun droht die militärische Machtgruppe.
Und Gefahr für Luthers Lebenswerk.
Er wollte doch nur die Kirche reformieren und brachte doch die höchsten Mächte gegen sich auf.
Er wollte doch nur den Christenmenschen befreien und führte doch auch Zwietracht.
Wer weiß, was Gott will?
Und was er mit uns Deutschen noch vorhat?
Wer weiß, was Gott will?
Und was er mit uns Deutschen noch vorhat?
Luther weiß, dass der Konflikt mit Kirche und Kaiser auf eine Entscheidung zuläuft.
Eine friedliche Lösung ist nicht in Sicht.
Mit der Landtafel deutscher Nation hat Sebastian Münster Mitte des 16. Jahrhunderts
die erste Karte des protestantischen Deutschlands gezeichnet.
Die Grenzen zwischen den Fürstentümern spielen darauf ebenso wenig eine Rolle wie das Heilige Römische Reich.
Eine Vision, die vom militärischen Eingreifen des Kaisers bedroht wird.
In Schmalkalden, wenige Kilometer von Erfurt entfernt, bereiten sich die Protestanten auf den Ernstfall vor.
18 Fürsten und Vertreter aus 28 Städten im Reich schließen sich zu einem Verteidigungsbündnis zusammen.
Sie fordern das Recht auf freie Glaubenswahl für ihre Territorien.
Eine Urkunde besiegelt den Bund von Schmalkalden.
Im April 1547 wird er auf die Probe gestellt.
Die Truppencards des Fünften nähern sich der Elbe von Westen.
Auf dem Ostufer wähnen sich die Verbände des schmalkaldischen Bundes noch in Sicherheit.
Um Gottes Hilfe zu erbitten, versammeln sich die Protestanten in einer Kirche.
Euer Gnaden, ich habe Nachricht von den Kundschaftern erhalten.
Der Kaiser rückt weiter vor.
Jetzt steht er bereits bei Lausa.
Sie müssen noch die Elbe überqueren.
Das gibt uns Zeit.
Zeit genug, um dem Kaiser einen gebührenden und herzlichen Empfang zu bereiten.
Der Kaiser ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Er ist in der Nähe der Elbe.
Karl V. in seiner Kriegsmontur erscheint völlig unerwartet.
Mit Hilfe der Schwindbrücken hatte seine Armee die Elbe überquert.
Er wird die überraschten Protestanten vernichtend schlagen.
Das Porträt des Siegers von Mühlberg.
Hat Karl V. nun sein Ziel erreicht, die Wiederherstellung der alten Ordnung?
Nach seinem Triumph zieht der Kaiser auch in Luthers Stadt ein, Wittenberg.
Doch der Mann, über den er den Bann aussprach, der lebt nicht mehr.
Ein Jahr vor der Schlacht im Februar 1546 war der große Reformator mit 62 Jahren gestorben.
Am Grab Luthers in der Schlosskirche zu Wittenberg kommt es 1547, ein Vierteljahrhundert nach Worms,
zur zweiten Begegnung zwischen Kaiser und Reformator.
Der siegreiche Habsburger will das Grab seines Gegners sehen.
Tod oder lebendig, er ist ein Ketzer.
Er muss brennen.
Sollen wir ihn da raus holen?
Die Berater Karls fordern die Ketzerstrafe für Luther.
Ich führe Krieg mit den Lebenden, nicht mit den Toten.
Luthers Grab wird in Wittenberg gegründet.
Ich führe Krieg mit den Lebenden, nicht mit den Toten.
Luthers Grab wird wieder verschlossen.
Was bleibt?
Luthers langfristige Wirkung für Deutschland und die Deutschen ist zum einen die kulturelle,
insbesondere sprachliche Leistung, die durch seine Bibelübersetzung weit über den Bereich der Protestanten hinausgreift.
Auf der anderen Seite die politische Wirkung, dort unterstützt er die Entstehung von frühmodernen Territorialstaaten
und in diesem Sinne könnte man formulieren, dass Luther die Föderalisierung Deutschlands vorangetrieben hat.
Luthers Vision von einem neuen Glauben führt zur Spaltung.
In Deutschland wird es fortan zwei Kirchen geben.
Mit der Einheit des Glaubens geht auch die alte Ordnung im Reich unwiederbringlich verloren.
Fürsten, Städte, ganze Regionen haben Luthers Bekenntnis angenommen.
Der Mann, der auf der Wartburg Zuflucht fand, hat mehr hinterlassen.
Luthers Auftritt in Worms appellierte an die Freiheit des Menschen, sich selbst ein Urteil zu bilden.
Im Glauben, aber auch in weltlichen Dingen.
Ob in Deutschland oder anderswo.
Seine Bibelübersetzung schafft die Grundlage für eine durch Sprache verbundene Nation.
Luther eint und spaltet zugleich.
Sein Erbe wird die Geschichte der Deutschen für Jahrhunderte prägen.

      马丁·路德领导的宗教改革被称为欧洲甚至世界历史上最重大的事件。他被称为一个统一者,又被称为一个分裂者。他统一了什么,他又分裂了什么?

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