Nach dem tollen Improvisationszeug von vorhin, sollte ich jetzt auch einfach meine Karten von mir werfen und sagen: "Ganz neues Programm!
Ich erzähle euch was ganz anderes, wenn wir uns auf die Suche nach der verlorenen Zeit machen, aber ich bin zu aufgeregt, deswegen habe ich doch alle meine Karten dabei. Ich versuche euch durch meine Ideen zu führen.
Vor ein paar Tagen erzählte mir ein guter Freund, dass seine jüngeren Geschwister neuerdings nicht mehr von den Eltern für Klavierunterricht und Fußball abgeholt werden, sondern von einem der neuen Fahrdienste, die per Smartphone-App funktionieren und der Taxiindustrie mehr und mehr Konkurrenz machen.
Wow, so praktisch, so zeitsparend, so effizient, dachte ich. Das Beispiel erzählt ziemlich viel von unserer Gesellschafft und den Werten unserer Gesellschaft.
Einer Gesellschaft, die gerne effizient ist, fortschrittlich, pragmatisch, schnell, produktiv und technologisch. Denn Zeit ist wertvoll.
Deshalb haben wir in den letzten Jahrzehnten immer mehr Technologien und Lösungen gefunden, um uns noch effizienter und noch produktiver zu machen.
Und trotzdem können wir genau in dieser Gesellschaft eine paradoxe Beobachtung machen.
Menschen um uns herum, oft wir selbst, sind zunehmend gestresst, ausgebrannt und arm an Zeit.
Zeit, und damit der gestresste, moderne Mensch, ist ein vielfach diskutiertes Thema. Aber von einem sehr normativen Standpunkt aus, wie ich finde.
Denn überall sehen wir den Imperativ: Sei effizient! Nutze deine Zeit! Sogar wenn es um uns selbst geht.