Ein Turm zum Mond
„Räumst du deine Bauklötze noch auf"? fragte die Mama, und Nicklas stöhnte.
Er war schon im Schlafanzug, denn es war fast Zeit fürs Bett. Missmutig warf er den herumliegenden Steine ins Kiste. „Aber mein Turm darf stehen lassen"! verlangte er.
„Du kannst morgen noch einen neuen bauen," schlug Mama vor, „er steht mitten im Raum, der fällt sicher um, wenn jemand nicht aufpasst, und dann liegen wieder als Steine".
„Dann müssen alle aufpassen"! Und dann hatte Nicklas noch eine Idee. „Wir können einen Schild machen, und eine Absperrung"!
Er verschränkte die Arme, und sah Mama an. Natürlich konnte er dem Turm abbauen, aber noch besser wäre es doch, ihn stehen zu lassen.
Denn dann konnte er morgen weiter daran bauen. Und am nächsten Tag auch. Und am übernächsten und immer so weiter. Wie hoch wird der Turm am Ende werden?
Er konnte sich die Bauklötze von seinen Freunden und aus dem Kindergarten leihen.
Darüber dachte er nach, während er sich die Zähne putzte, und auch noch als Mama ihn zudeckte.
„Bestimmt bis zum Mond," flüsterte er, kurz bevor er einschlief. Nicklas freut sich so darauf, den Turm weiter zu bauen, dass er sogar davon träumte.