Liebe karambolage Redaktion, vor kurzem habe ich eine deutsche Eigenart entdeckt, von der ich ihren französischen Zuschauern gerne berichten möchte.
Ich bin auf Schüleraustausch in Frankfurt. Am ersten Abend ruft mich das Mädchen, bei dem ich einquartiert bin, zum Abendessen.
Um 18 Uhr etwas früh für eine Französin. Auf dem Tisch: Brot, Wurst und Käse. Das ist sicher die Vorspeise, denke ich.
Aber nien, mehr gibt's nicht. Na ja, meine Gastgeber haben wohl keine Zeit zum Kochen gehabt.
Von wegen am nächsten Tag dasselbe Spiel: belegte Brote.
Jetzt verstehe ich, warum man das Abendessen in Deutschland Abendbrot nennt. Am Abend ist der deutsche Brot, also kalt.
Dank meiner Gastfamilie weiß ich nun praktisch alles über dieses abendliche Ritual.
Beim traditionellen Abendbrot, das zwischen 17 und 19 Uhr serviert wird, isst man Brotscheiben.
Idealerweise acht Millimeter dick, Butter, Wurstaufschnitt und Käse. Das ist etwas aufregender als er sich anhört.
Die Deutschen haben nämlich unglaublich viele Brotsorten, Graubrot aus Roggen und Weizenmehl, normales Weissbrot, dann diesen Pumpernickel aus fast schwarze im Roggen-Schroth und 297 andere Sorten, die ich hier nicht alle aufzählen werde.