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Ärztemangel auf dem Land Wartburgkreis lockt mit Werbetour

Sie sind früh aufgestanden an diesem Morgen, halb acht ging der Bus ab Jena. Dreizehn Medizinstudenten steigen vor dem Landratsamt des Wartburgkreises in Bad Salzungen aus dem Bus, erwartungsvoll, was der Tag bringen wird. Tabitha Schläwicke aus Berlin studiert im 6. Semester.

" Ich finde es einfach eine Gelegenheit, Thüringen generell ein bisschen besser kennenzulernen. (… ) Man kann sich nicht wirklich aussuchen, wo man Medizin studiert. Und dann sind wir halt nach Jena gekommen. Und das ist wirklich eine superschöne Stadt, und jetzt lernt man auch mal den Rest der Umgebung kennen. Und wir machen alle diese ambulant orientierte Linie; das heißt, wir haben schon das Ziel, uns irgendwann später perspektivisch mal niederzulassen. Und deswegen finde ich das auch eine gute Möglichkeit, heute mal die Praxen kennenzulernen und zu sehen, wie es sich auf dem Land lebt. Wir hatten auch Freunde aus den höheren Semestern, die das letztes Jahr schon gemacht haben und sehr davon geschwärmt haben und meinten: Macht das mal mit" !

Neben ihr steht der hochgewachsene Michael Hauptmann, ebenfalls 6. Semester.

" Ich komme aus einem kleinen Dorf, 300 Einwohner. Und da wollte ich mir das sowieso anschauen, wie das so ist, als ambulanter Hausarzt womöglich tätig zu sein. Ich muss offen gestehen: Der Wartburgkreis ist jetzt für mich kein Thema; ich möchte eigentlich schon in der Heimat bleiben, im Bayerischen Wald. Aber ich wollte es eben mal vor Ort zu sehen, wie das so aussieht" .

Rein ins Landratsamt, die Treppe hoch. Oben wartet Landrat Reinhard Krebs, auf dem Tisch stehen Schnittchen und Kaffee.

" Man muss nicht unbedingt Arzt sein in einer Großstadt mit vielem Tamtam, wo jeden Abend was anderes los ist. Das können wir übrigens auch bieten! Sondern, dass sie einfach in eine Region kommen, die geprägt ist von vielen Besonderheiten. Und dazu haben wir eine kleine Darstellung vorbereitet. Sie sehen hier schon mal einen Willkommensgruß im Wartburgkreis, wo sie ahnen, in welch schöner Umgebung sie sich befinden" .

Reinhard Krebs legt sich ins Zeug: die waldreiche, bergige Region, die gute Wirtschafts- und Finanzlage, die vielen Schulen und Kindergärten, Freizeitmöglichkeiten, Verkehrsanbindungen. Sogar den kleinen Flugplatz Eisenach erwähnt er. Da gäbe es zwar keinen regulären Flugbetrieb, aber Ärzte hätten ja auch gern mal Privatflugzeuge.

Heiterkeit im Raum. Krebs weiß, dass er so leicht keine neuen Mediziner für seinen Landkreis anwirbt. Aber die Lage ist ernst: Praktisch keine der Arztpraxen, deren Inhaber in Rente gehen, kann neu besetzt werden.

" Der Aufwand, denke ich mal, lohnt sich auf jeden Fall. Ich bin jetzt nicht derjenige, der genau nachhakt, ob derjenige, der hier war, dann auch kommt. Und wer sich jetzt nicht bemüht, der bleibt auf der Strecke. Denn das ist ein echter knallharter Wettbewerb" .

Nächste Station: eine Allgemeinarztpraxis in Tiefenort. Claudia Rubisch führt sie seit 2001.

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