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HamburgerHamburger Jungs und Deerns

Hamburger Jungs und Deerns

Ob Politiker, Schauspielerin oder Fußballerdie Hansestadt hat und hatte zahlreiche Bürger, die deutschlandweit oder sogar weltweit berühmt sind. Sie verbindet vor allem eines: die Liebe zu ihrer Heimatstadt Hamburg.

Heidi Kabel (19142010)

66 Jahreso lange stand Heidi Kabel auf der Bühne eines plattdeutschen Volkstheaters. Dabei wollte die Hamburger Deern eigentlich gar keine Schauspielerin werden. Der Zufall brachte sie ans Theater. 1932 begleitete sie eine Freundin zum Vorsprechen an dieNiederdeutsche Bühne Hamburg", das spätere Ohnsorg-Theater. Dort wurde sie vom Leiter des Theaters entdeckt und sofort engagiert. Damit begann nicht nur die Liebe zwischen Kabel und den Hamburger Publikum, sondern auch die zu ihrem späteren Mann Hans Mahler, dem Regisseur und späteren Leiter des Ohnsorg-Theaters. Sie heirateten 1937 und bekamen drei Kinder. In den 50er Jahren wurde Kabel deutschlandweit bekannt, als das Fernsehen begann, die Aufführungen aus dem Ohnsorg-Theater auszustrahlen. Sie trat jedoch nicht nur im Theater auf, sondern spielte auch in zahlreichen Filmen und Fernsehserien mit. Meist handelte es sich dabei um Komödien oder eher anspruchslose Unterhaltungsfilme. Heidi Kabel arbeitete bis ins hohe Alter und stand 2007, im Alter von 92 Jahren, ein letztes Mal mit ihrer Tochter vor der Kamera. In ihrer Heimatstadt engagierte sich Kabel für verschiedene soziale Projekte: Sie unterstützte unter anderem Obdachlose und setzte sich für Flüchtlinge ein. Als sie 2010 starb, wurde der Trauergottesdienst im Hamburger Michel live im Fernsehen gezeigt. Bereits im folgenden Jahr wurde der Platz vor dem Ohnsorg-Theater in Heidi-Kabel-Platz umbenannt. Hier befindet sich auch eine lebensgroße Statue der Schauspielerin.

Helmut Schmidt (1918)

Den Höhepunkt seiner Karriere erlebte Helmut Schmidt in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn, doch der frühere Bundeskanzler ist ein echter Hamburger Jung. Im Jahr 1918 wurde er in der Hansestadt geboren, wuchs im Stadtteil Barmbek auf und begann auch seine politische Karriere hier. Kurz nach dem 2. Weltkrieg trat er in die SPD ein. 1953 wurde Schmidt in den Bundestag in Bonn gewählt. Anfang der 60er Jahre kam er für vier Jahre nach Hamburg zurück, wo er bald als Polizeisenator bundesweit bekannt wurde: Während der großen Sturmflut 1962 machte er sich mit seinem pragmatischen und schnellen Hilfseinsatz einen Namen. 1965 zog er erneut in den Bundestag ein und wurde unter anderem Finanzminister. Nach dem Rücktritt von Bundeskanzler Willy Brandt wurde Schmidt 1974 zu dessen Nachfolger gewählt. Seine erste Amtszeit war geprägt von der Wirtschaftskrise und dem Terror der Roten-Armee-Fraktion (RAF). Während seiner zweiten Amtszeit scheiterte im Jahr 1982 seine Koalition. Helmut Kohl löste ihn als Kanzler ab. Am Ende hatte Schmidt, der zum rechten Flügel der SPD gehörte, kaum noch Unterstützung in seiner eigenen Partei. Heute gibt es wohl kaum einen anderen ehemaligen Politiker, der ähnlich beliebt ist wie Helmut Schmidt. In Hamburg ist er längst Ehrenbürger. Nach ihm und seiner verstorbenen Ehefrau HanneloreLoki" Schmidt sind zahlreiche öffentliche Gebäude benannt. Und auch wenn Helmut Schmidt deutschlandweit hohes Ansehen genießt, für die Hamburger bleibt erihr Schmidt". Nicht zuletzt, weil man das Hamburger Platt immer wieder heraushört, wenn er redet.

Uwe Seeler (1936)

In seiner aktiven Zeit als Fußballspieler war er einer der weltbesten Mittelstürmer: der Hamburger Uwe Seeler. Geboren wurde er am 5. November 1936 in Hamburg. Seitdem ist er der Stadt immer treu geblieben: Nie spielte er für einen anderen Verein als für den Hamburger Sportverein (HSV). Seeler war noch ein Jugendlicher, als er 1953 das erste Mal für die Herrenmannschaft des HSV auflief. Bis zu seinem Karriereende 1972 sollten noch 475 weitere Ligaspiele folgen, in denen er insgesamt mehr als 400 Tore erzielte. Mit dem HSV wurde er 1960 Deutscher Meister, 1963 Pokalsieger und ein Jahr später Torschützenkönig der Bundesliga. Bereits als 17-Jähriger stürmte er für die Nationalmannschaft. Bekannt war er vor allem für seine Fallrückzieher und seine Kopfbälle. Besonders berühmt ist sein Tor bei der Weltmeisterschaft 1970 gegen England, das er mit dem Hinterkopf erzielte. Uwe Seeler ist trotz seiner Erfolgsgeschichte immer auf dem Boden geblieben, ein Millionen-Angebot von Inter Mailand 1962 lehnte er ab. Auch darum gaben ihm seine Fans den SpitznamenUns Uwe". Er galt außerdem als besonders fair. Während seiner langen Karriere erhielt er nur einen einzigen Platzverweis. Heute engagiert sich Uwe Seeler für wohltätige Zwecke. Hamburg bescherte ihm wohl auch das schönste Denkmal, das es für einen Fußballer geben kann: Eine mehr als 5 Meter breite und 3,50 Meter hohe Bronze-Plastik seines rechten Fußes steht vor dem Stadion des HSV.

Jil Sander (1943)

Klare Schnitte und schlichte Eleganzdas ist der Modestil, den die Hamburgerin Jil Sander geprägt hat wie kaum eine andere. Geboren wurde Heidemarie Jiline Sander, wie sie ursprünglich hieß, gut hundert Kilometer nördlich von Hamburg in Schleswig-Holstein. Ihre Mutter hatte zuvor die Hansestadt wegen der Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg verlassen. Anfang der 1950er Jahre kehrte die Familie nach Hamburg zurück. Nach der Schulzeit besuchte Sander die Ingenieurschule für Textilwesen in Krefeld und studierte anschließend für zwei Jahre in Los Angeles. Wieder in Hamburg arbeitete sie zunächst als Moderedakteurin, bevor sie einen ersten großen Schritt wagte: Mit nur 24 Jahren eröffnete sie ihre eigene Boutique. Hier verkaufte sie ab 1973 auch ihre eigene Kollektion. Anfangs reagierten die Hamburger und der Rest der Modewelt allerdings zurückhaltend auf die Entwürfe. Im Jahr 1976 schaffte Sander dann aber ihren Durchbruch mit dem sogenannten Zwiebellookdas sind viele Einzelteile, die man miteinander kombinieren kann. Von da an ging es für Jil Sander und ihre Firma lange Jahre aufwärts und sie wurde eine der bekanntesten Modeschöpferinnen weltweit. Wegen ihrer Vorliebe für einfache, klare Linien und der Ablehnung von unnötigen Details bezeichneten sie amerikanische Magazine schon mal alsQueen of Less". 1999 verkaufte sie große Teile ihres Unternehmens an die FirmaPrada" und verließ nach Streitigkeiten mit den neuen Besitzern im nächsten Jahr das Unternehmen. Sie kehrte zwar noch zweimal zurück, zuletzt 2012, doch schon im folgenden Jahr stieg sie wieder aus. Jil Sander lebt heute nach wie vor in Hamburg, meidet die Öffentlichkeit und gibt nur selten Interviews.

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