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Die Fraunhofer-Gesellschaft und die digitale Zukunft 2

In der Praxis, und abgesehen von der neuen Fraunhofer-Kamera, hinkt Deutschland bezüglich HD der internationalen Entwicklung allerdings ein wenig hinterher.

In Workshops und Seminaren wird zunächst noch die neue Technik auf Herz und Nieren geprüft und vor allem die für eingefleischte Cineasten entscheidende Frage geklärt, ob das etwas kühl und glatt wirkende elektronische Bild überhaupt jemals in der Lage sein wird, das lebendigere Filmbild aus dem Kino zu verdrängen.

Thomas Bresinsky, Regie/Kamera: Film sei besser als HD, oder HD sei besser als Film, das kann man nicht wirklich sagen. Ich denke, man muss mit dem Regisseur sprechen. Man muss überlegen, welchen Look man haben will. Ich denke, es gibt bestimmt auch einige Dokumentationen und Spielfilme, die man einfach auf Super-Sechzehn dreht, weil es eben diesen Look gibt. Es gibt aber auch Filme, auch Kinofilme, die man durchaus auf HD drehen will und dann auch kann, weil man dadurch einen speziellen Look bekommt."

Aufwändige Forschung, Hochtechnologie, eine neue Ästhetik. Wem aber, so bleibt die Frage, kommt diese digitale Materialschlacht im Kino der Zukunft letztendlich zu Gute? Das Erstaunliche ist: Es könnte vor allem dem so genanntenkleinen" Kino, dem Programmkino und dem Autorenfilm einen kräftigen Schub geben.

Mitten in Berlin arbeitet die Edition Salzgeber. Ein kleiner Kinoverleih, der sich auf Dokumentationen, anspruchsvolle Spielfilme und Minderheiten-programme spezialisiert hat. Das Programm wurdedelicatessen" genannt. Kino für Feinschmecker. Möglich macht es die neue Technik. Denn während Hollywood noch träumt, arbeitet man hier schon längst voll digital.

Björn Koll, Edition Salzgeber: „Das ist ja genau das, was wir hier machen, uns überlegen, wie kriegen wir einen kleinen bulgarischen Dokumentarfilm auf eine deutsche Kinoleinwand oder auch umgekehrt. Denn das darf man nicht vergessen, solche Prozesse muss man mittlerweile auch immer europäisch und eigentlich auch global denken. Und da versuchen wir, mitdelicatessen" ein Gegenmodell zu machen und zu zeigen: Hier ist die Technik, die kann das ganz wunderbar. Das ist eigentlich gar nichts fürs Publikum. Die sollen gar nicht merken, ob sie digital, analog oder was auch immer anschauen."

Beim herkömmlichen Film müssen teure Kopien erst hundertfach hergestellt und dann als große und schwere Pakete in die Welt verschickt werden. Diedelicatesse" kommt da schon viel leichter daher, im Butterbrotformat sozusagen: darin eine schlichte, handliche Festplatte. Die digitale Technik wird vom Verleiher gestellt, dafür spielt das Kino sein Programm. Ein System mit Anspruch.

Björn Koll, Edition Salzgeber: „Sie können sich ja vorstellen, in Burbank oder in Hollywood - sagt man ja immer - hustetjemand, und die ganze Welt spielt den gleichen Schrott oder den gleichen wunderbaren Film, wie auch immer man das sieht. Und da muss Platz sein für europäische, aber auch für afrikanische, für sonstige Filme. Und es muss auch Platz sein für Zielgruppen (gemeint sind Filme; Anm. der Redaktion), die nicht unbedingt Family-Entertainment heißen."

Der Verleiher stellt auch die Videoprojektoren zur Verfügung. Die sind nämlich ausgesprochen teuer. Aber - und damit sind wir wieder bei Fraunhofer - auch an einer günstigeren Technik wird geforscht. Mehrere handelsübliche Heimprojektoren ergeben, mit einer speziellen Software gekoppelt, ein einziges hoch auflösendes Bild. In diesem Fall könnte das Kino seinen größten Konkurrenten - das Heimkino - sogar mit dessen eigenen Waffen schlagen.

Hans Bloss, Fraunhofer-Institut, Sprecher Allianz Digital Cinema: „Eine umfangreiche technische Installation, wie zum Beispiel eine neue Soundanlage, ein dreidimensionales Bilderlebnis, ein interaktives Kino, eine Live-Show, wird zunächst - auch aus technischen und aus finanziellen Gründen - zunächst im Kino stattfinden können. Später können solche Techniken natürlich auch Einzug zu Hause finden. Aber die erste Bühne, die Vorreiterrolle, hat bisher immer das Kino gespielt."

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