Politiker, Sänger, Musiker, Handwerker: Alle müssen ihn richtig beherrschen, den Ton.
Ansonsten kommt es zu Misstönen und Verstimmungen – und die will ja keiner.
Hört man manche Politiker, meint man, Handwerker vor sich zu haben.
Da wird etwas eingeräumt, unterstrichen oder ausgeräumt, was gerade eben eingeräumt werden musste.
Zur Bestätigung wird es dann noch ausdrücklich oder nachdrücklich betont.
Nicht nur in der Politik spielt der Ton eine wichtige Rolle, nicht nur Politiker können sich auch einmal „im Ton vergreifen" . Nein, jeder kann es.
So verletzen wir zum Beispiel in großer Aufregung und Wut „den guten Ton" und brüllen unser Gegenüber derart an, dass er oder sie „keine Töne mehr hat" .
Reuevoll geben wir dann zu, dass „in einem solchen Ton" nicht miteinander umgegangen werden kann und schlagen „versöhnliche Töne" an.
In demütiger Einsicht wird uns in solchen Situationen deutlich, dass die Redensart „Der Ton macht die Musik" tatsächlich ihre Entsprechung im richtigen Leben findet.
Bevor wir es vergessen und sich die ungezählten Töpferinnen und Töpfer in aller Welt um die Erwähnung ihres Tons betrogen fühlen: Wir wollen wenigstens jenes feinkörnige Sediment von gelblicher bis grauer Farbe erwähnen, aus dem die wundervollsten Gefäße, auch Tontöpfe, mit kundiger Hand hergestellt werden.