Ich wusste lange nicht, dass es einen Ausdruck für meine Persönlichkeit gibt. Ich bin introvertiert. Ich dachte oft, dass ich einfach seltsam bin, dass irgendwas mit mir nicht stimmt.
Laut Duden bedeutet introvertiert: nach innen gewandt, verschlossen, zurückhaltend ... in sich gekehrt. Und wenn ich an meine Zwanziger denke, dann trifft diese Beschreibung den Nagel auf den Kopf.
Ich bin heute immer noch introvertiert. Aber mittlerweile kann ich mich Situationen besser anpassen.
Das Gegnteil von introvertiert ist übrigens extrovertiert und bedeutet kontaktfreudig, gesellig oder nach außen gerichtet. Früher ist meine Introvertiertheit nicht so sehr aufgefallen.
Als Kind ging es oft darum, wer am schnellsten rennen kann. Oder wer sich traut mit dem Fahrrad den Berg runterzufahren. Da war ich immer ganz vorne dabei.
Durch den Sport konnte ich meine Introvertiertheit lange maskieren glaube ich. Irgendwann war diese Phase aber vorbei und ich hab´ gemerkt, dass ich viel zurückhaltender war, als meine Freunde.
Sie haben sich gefreut, auf Partys zu gehen und zu tanzen und neue Leute kennenzulernen. Für mich was das purer Stress. Meistens habe ich abgesagt, wenn sie tanzen gehen wollten.
Aber hin und wieder bin ich mitgegangen, um diese neue Welt zu erkunden und um zu sehen, ob ich vielleicht doch Spaß daran finde.
Einmal sind wir zu dieser Party gefahren, auf die sich meine Freunde schon wochenlang gefreut hatten.
Sie haben sich wie meistens vorher getroffen und sich zusammen geschminkt und für die Party umgezogen.