Als große Überraschung wird die Entscheidung wahrgenommen, die amerikanische Lyrikerin Louise Glick mit dem Nobelpreis zu ehren.
Denn in Deutschland ist Glick kaum bekannt, anders als in den USA, wo sie als eine der führenden Stimmen zeitgenössischer Lyrik gilt.
Die schwedische Akademie lobt vor allem die strenge Schönheit der Sprache, mit der sich Glick auf die Suche nach dem Allgemeingültigen mache.
Louise Glick ist eine Lyrikerin, deren Werke man in Europa noch suchen muss.
In einer von Stockholms größten Bibliotheken ist heute Nachmittag nur ein einziges Exemplar verfügbar.
In Deutschland wird die Autorin derzeit gar nicht verlegt.
Dabei ist die 77-Jährige in ihrem Heimatland USA eine feste Größe.
2016 erhielt sie aus den Händen des damaligen US-Präsidenten die National Humanity Medal, eine der wichtigsten Auszeichnungen für Geisteswissenschaften.
Glick lehrt seit 2004 unter anderem an der Elite-Universität Yale.
Zu den Favoritinnen für den Nobelpreis zählte sie nicht.
