Vor einiger Zeit habe ich ein Video darüber gedreht, warum wir uns wirklich nach Anerkennung sehnen und warum Anerkennung so ein großes Thema für uns ist. Und daraufhin haben sich viele von euch gewünscht doch zu erfahren was man dagegen tun kann oder wie man eben dieses Bedürfnis nach Anerkennung ein Stückweit überwinden kann. Und darum geht es heute.
Falls du das Video vom letzten Mal noch nicht gesehen hast, findest du es hier oben verlinkt. Darin habe ich unter anderem erklärt, dass das Bedürfnis nach Anerkennung ein Grundbedürfnis ist.
Das heißt, es werden tatsächlich sogar bestimmte Botenstoffe in unserem Gehirn ausgeschüttet, wenn wir Anerkennung und Wertschätzung erhalten und diese Botenstoffe sorgen dafür, dass wir entspannt und zufrieden sind.
Das heißt, es ist vollkommen normal, dass wir uns nach Anerkennung sehnen. Alle tun es und es ist auch nichts verkehrt daran sich geschmeichelt zu fühlen, wenn man ein Kompliment erhält oder sich zu freuen, wenn man für etwas gelobt wird. Problematisch wird das Ganze nur, wenn diese Sehnsucht nach Anerkennung zu so einer Art Sucht wird. Beziehungsweise, wenn wir uns ausschließlich über diese Anerkennung von anderen Menschen definieren.
Das ist insbesondere dann der Fall, wenn wir als Kinder nicht genug Wertschätzung erhalten haben und wenn wir nur über ein geringes Selbstwertgefühl verfügen. Das heißt, dass wir uns wirklich dann über die Anerkennung von anderen definieren müssen.
Und so kann es kommen, dass wir auch mit 40 oder 50 als gestandene erwachsene Menschen noch immer irgendwie sehnsüchtig auf dieses anerkennendes Lob des Vaters oder der Mutter oder von anderen Menschen warten, weil wir das unbedingt brauchen - unbedingt für unser Selbstbild brauchen.
Und was ist das Problematische daran, wenn wir uns ausschließlich über die Anerkennung anderer Menschen definieren? Es führt dazu, dass wir uns verstellen. Es führt dazu, dass wir kein authentisches Leben mehr führen, sondern dass wir uns vollkommen nach anderen Menschen richten.
Dass wir unseren Fokus vollkommen nach Außen richten, dass wir nur noch tun was andere von uns erwarten oder was wir meinen, was die anderen von uns verlangen oder was sie sich wünschen oder wofür sie uns eben Anerkennung schenken würden.
Man verliert dabei vollkommen aus den Augen, was man eigentlich selbst will oder was man selbst fühlt oder denkt. Alle Entscheidungen werden nur noch vor dem Hintergrund getroffen, was andere Menschen davon halten könnten. Und das kann so lange gut laufen, wie du eben Anerkennung bekommst von anderen Menschen. Denn bekommst du die Anerkennung, fühlst du dich wertvoll.
Aber das Problem ist: Es wird niemals allen Menschen gefallen was du tust. Du kannst es niemals allen Menschen Recht machen. Es wird auch Dinge geben, die nicht so gut laufen du wirst bestimmt irgendwelche Rückschläge und Krisen erfahren.