Ein Radiomoderator aus Bayern moderiert einen Song der Band Coldplay an, und ist nur wenige Stunden später der wahrscheinlich am meisten gehasste Mensch im Internet.
Und zwar nicht nur in Bayern, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Was ist passiert? Dieser Radiomoderator hat eine Boygroup aus Südkorea als Zitat: "kleine Pisser" bezeichnet.
Er hat sie gleichgesetzt mit dem Coronavirus und hat ihnen 20 Jahre Urlaub in Nordkorea gewünscht. Das alles hat er mit ihrer koreanischen Herkunft verbunden und sich damit eindeutig rassistisch geäußert.
Gehört haben das unter anderem auch Fans genau dieser Boygroup, und dies gehen ja, sie haben ihre Empörung im Netz geteilt und innerhalb kürzester Zeit buchstäblich die ganze Welt gegen den Moderator und gegen den Radiosender aufgebracht.
Es war mal wieder ein eindeutiges Zeichen. Diese Boygroup, BTS, das Genre K-Pop und die Fans - das ist mehr als Musik. Deutlich mehr.
Es ist eine Macht. Und zwar eine Macht, die immer mehr auch politische Bedeutung bekommt. Die Selbstbezeichnung "Army", Armee, ist es gar nicht so weit hergeholt.
Warum das so ist und was die Folgen sein könnten, genau darum geht's jetzt. * Dynamische Musik * Wir sprechen in diesem Video über K-Pop. Oder, komplett ausgeschrieben, Korean Pop.
Eine Musikrichtung, die vor allem durch das Land Südkorea bekannt wurde und zu der es jede Menge Klischees gibt. "Alles total belangloses, quietschbuntes Zeug, von irgend welchen Teenies gehört, billig produziert und total oberflächlich".
So in der Art hab ich das bei der Recherche immer wieder gelesen. Und ja, auf den ersten Blick betrachtet ist da schon was dran.
K-Pop ist textlich meist jetzt nicht besonders tiefschürfend, musikalisch am Mainstream orientiert und zumindest, was die Videos angeht, tatsächlich oft ziemlich bunt. Aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen.