Sommer. Vermutlich denken Sie dabei an: Hitze, Sonne, Strand, Schweiß, Eis oder Durst.
Ein einziges Wort ruft also eine Fülle an Gedanken hervor. Warum ist das so?
Um den Sinn eines Wortes zu begreifen, ruft unser Gehirn alles auf, was wir mit diesem Wort verbinden: Gerüche, Bilder, Geräusche, haptische Erlebnisse oder Gefühle – eben alles, was wir mit unseren Sinnen wahrgenommen und an Wissen zu diesem Wort abgespeichert haben.
Die Kognitionswissenschaft bezeichnet diese Lebenserfahrungen, die mit bestimmten Worten assoziiert sind, als ‚Deutungsrahmen’ oder ‚Frames’.
Sie werden im Gehirn durch Sprache aktiviert und geben unseren Worten eine Bedeutung. So weit so gut.
Aber: Frames beeinflussen nicht nur unser Verständnis von Worten, sondern sogar unser Handeln, wie folgende Studie zeigt: Zwei Probandengruppen bekamen zwei verschiedene Texte zum Lesen.
Der Text von Gruppe 1 enthielt Wörter wie „aggressiv" , „unfreundlich" und „unhöflich" .
Gruppe 2 las einen Text mit Wörtern wie „respektieren" , „sensibel" und „höflich" .
Anschließend sollten sich die Probanden mit dem Forschungsleiter austauschen.
Der war aber bewusst die ganze Zeit über in ein anderes Gespräch verwickelt.