Herr Handke, Sie sind ins Gerede, in die Zeitungen gekommen, als Sie bei der vorletzten Tagung der Gruppe 47 auftraten und sich mit den literarischen Usancen, die dort herrschten, nicht einverstanden erklärten.
Hatten Sie vor, da sozusagen das Establishment aufzuschrecken, oder ist das spontan wirklich gekommen?
Ich hatte das natürlich nicht vor, aber in dem Augenblick geschah es spontan.
Ich hab mich selber später dann gewundert, wie das überhaupt möglich war, weil ich mich selber in so einer Situation noch nicht gekannt hatte.
Also Peter Handke, Peter Handke.
Ich bemerke, dass in der gegenwärtigen deutschen Brose eine Art Beschreibungsimpotenz vorherscht.
Man sucht seinen Heil in einer bloßen Beschreibung, was von Natur schon das billigste ist, womit man überhaupt Literatur machen kann.
Es wird überhaupt keinerlei Reflexion gemacht.
Das Übel dieser Brose besteht darin, dass man sie ebenso gut aus einem Lexikon abschreiben könnte.
Dieses System wird hier angewendet und wird vorgegeben Literatur zu machen, was eine völlig läppische und idiotische Literatur ist.
