Sehr geehrte Frau Dr. Merkel, sehr geehrter Herr Prof. Sauer, sehr geehrter Herr Bundeskanzler, liebe Gäste, meine sehr verehrten Damen und Herren:
Wir alle hier erinnern uns an den Abend des 2. Dezember 2021.
Es war dunkel, es war eiskalt und es war der Tag, an dem eine beispiellose Politikerin selbstbestimmt Abschied von der politischen Bühne nahm.
Sie, liebe Frau Merkel, betraten das Podest vor dem Bändler Block im Verteidigungsministerium.
Rechts und links neben Ihnen standen an jenem Abend, für die meisten unerwartet, auch zwei große Vasen voller roter Rosen.
Das Wachbataillon der Bundeswehr war angetreten, um Sie nach 16 Jahren als Bundeskanzlerin mit dem großen Zapfenstreich zu verabschieden.
Man muss sich nur diesen Abschiedstag im Amt ansehen, um vielleicht zu verstehen, warum die Menschen in unserem Land Ihnen über all die Jahre Ihr Vertrauen geschenkt haben.
Denn wie selbstverständlich gingen Sie auch an diesem Tag noch Ihrer Arbeit als Regierungschefin.
Als der Zapfenstreich begann, waren Sie gerade als geschäftsführende Bundeskanzlerin von einer Konferenz mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten gekommen.
Unser Land befand sich mitten in der vierten Welle der Pandemie. Undenkbar, dass Angela Merkel nur wegen ihrer Abschiedszeremonie ihre Arbeit nicht erledigt hat.
