每日德语听力

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In unserem heutigen Gespräch geht es um deutsch-französische Hochschulkontakte und Chancen auf dem europä­ischen Arbeitsmarkt. Dazu begrüße ich meine beiden Gäste Friederike Schulz, Politologin mit einem deutsch-franzö­sischen Doppeldiplom, und Dr. Achim Haag, seit Kurzem Generalsekretär der deutsch-französischen Hochschule in Saarbrücken. Herr Haag, Sie haben auch viele Jahre beim Deutschen Akademischen Austauschdienst gearbeitet und dort das Frankreich-Referat geleitet. Insofern haben Sie sicherlich einen guten Überblick über den Studentenaustausch beider Länder. Wie ist eigentlich das zahlenmäßige Verhältnis - gehen mehr deutsche Studenten nach Frankreich oder kom­men mehr Franzosen nach Deutschland?

Nun, es gibt ja sehr viele Institutionen, die Austauschprogramme anbieten, und da ist das natürlich im Einzelnen ganz unterschiedlich. Aber ich glaube, insgesamt gesehen, also wenn wir alle EU-Programme zusammen betrachten, kann man schon sagen, dass der Anteil von Deutschen und Franzosen ungefähr gleich ist.

Frau Schulz, Sie haben selbst so einen Studienaufenthalt im Nachbarland erlebt - welche Erfahrungen haben Sie denn mit beiden Studiensystemen gemacht? Also, ich bin sehr froh, dass ich die Chance hatte, beide Systeme kennenzulernen. Denn ich hab, zuerst zwei Jahre in Deutschland studiert dann ein Jahr in Frankreich und dann mein Studium hier in Deutschland beendet. Also, ich muss sagen, dass die Hochschulsysteme doch ziemlich unterschiedlich sind. Das fängt schon damit an, dass man in Frankreich nur ein Fach, in Deutschland aber mindestens zwei Fächer studiert. Außerdem sind die französischen Studenten im Vergleich zu den deutschen sehr jung, meistens kaum 20.

Und wenn man jetzt die Art zu unterrichten in beiden Ländern vergleichen würde, auch die Freiheiten, die ein Student genießt - was würden Sie dazu sagen?

Naja, das war schon eine ganz schöne Umstellung, das muss ich ehrlich zugeben. In Deutschland hat man ja eine gewisse Freiheit im Studium. Man kann sich den Stundenplan zusammenstellen wie man will und es wird erwartet dass man sich den Stoff von einem Seminar selbstständig erarbeitet. Manche fühlen sich dabei allein gelassen und wünschen sich mehr Hilfe von den Dozenten und Professoren.

In Frankreich dagegen ist das Studium deutlich straffer organisiert und mehr vorstrukturiert als in Deutschland. Die Studenten sind es z. B. eher gewohnt den Stoff präsentiert zu bekommen und sehr viel mitzuschreiben. Eine straffere Organisation hat aber durchaus seine Vorteile, denn man wird durch die Studienplanung nicht überfordert.

Wie schätzen Sie Ihre beruflichen Aussichten ein? Glauben Sie, dass man mit einem Doppeldiplom bessere Chancen hat auf dem Arbeitsmarkt?

Es ist sicherlich eine gute Zusatzqualifikation, das ist ganz klar. Aber allein reicht das noch nicht aus. Ganz entscheidend ist, dass man nebenbei noch viele Praktika macht und so Erfahrungen in der Arbeitswelt sammelt. Ich war z. B. in Frankreich zum Praktikum bei der Vertretung der EU-Kommission in Paris - das kommt immer wieder gut an bei Arbeitgebern. Ich will ja Journalistin werden und möchte später mal einen Job im Ausland übernehmen. Ich denke, da kommen mir die Praktikumserfahrungen sicher zugute.

Herr Haag, wie beurteilen Sie aus Ihrer Sicht als Generalsekretär der Deutsch-Französischen Hochschule die Karrierechancen Ihrer Absolventen?

Also, wir haben da eigentlich sehr positive Erfahrungen gemacht. Die deutsch-französische Hochschule hat schon seit vier Jahren eine Jobbörse, wo junge Studienabgänger mit den Unternehmen zusammengebracht werden. Das sind so 80,90 Unternehmen, die sich da präsentieren und Interviews mit den Interessenten führen. Die Vermittlungsquote ist erstaunlich hoch. Übrigens ist es gerade die interkulturelle Kompetenz der Absolventen, die gefragt ist und die den Leuten hilft, einen Job zu finden - nicht unbedingt in Frankreich oder Deutschland, sondern häufig auch in einem anderen Land.

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