Heute reden wir über die Entstehung der Chemie als moderne Naturwissenschaft und warum dazu ausgerechnet einer der größten Irrtümer der Wissenschaft nötig war.
Herzlich Willkommen zu Mais Märchenstunde, Wissenschaftsstunde. Heute mit einer der aufschlussreichsten Geschichten der Chemie. Wir befinden uns im 17. Jahrhundert. Es war eine düstere Zeit.
Eine Zeit ohne Chemie, also natürlich gab es Chemie im Sinne von Molekülen und chemischen Reaktionen, aber die Leute wussten nichts davon. Man kannte keine Atommodelle, keine Reaktionsgesetze.
Man wusste nichts vom Periodensystem. Man kannte noch nicht mal Elemente. Genauer gesagt war man noch so ein bisschen auf dem Stand der Antike hängen geblieben.
"Die Welt besteht aus 4 Elementen: Feuer, Wasser, Luft und Erde." Das war ja auch keine blöde Idee und die altgriechischen Philosophen waren sehr schlaue Menschen.
Aber hätte man nicht mal im Laufe von 1000 Jahren auf neue Ideen kommen können? "Hey, das kann man jetzt so nicht sagen!"
Na gut, das stimmt. Das war übrigens Hennig Brand. Ihr wisst schon, der Mann der sich Urin anschaute, und dachte: "Vielleicht ist da Gold drin." "Nicht Gold, der Stein der Weisen mit dem man aus unedlen Metallen Gold herstellen kann." Es war eine andere Zeit.
Es war die Zeit der Alchemie, der Vorgängerin der modernen Chemie. Und auch wenn es heute leicht ist die Alchemie zu belächeln, klar, wie soll man denn ohne moderne Messtechnik nachvollziehen, dass die Welt aus Atomen und Molekülen aufgebraut ist, wenn man Atome und Moleküle nicht sehen kann?
Insofern, „props“ an die Alchimisten. "Danke. Und immerhin habe ich im Urin Phosphor entdeckt. Das ist doch auch mal was." Ja, das stimmt. Und dazu haben wir sogar noch ein ganzes Video.
Aber wir nähern uns jetzt auch schon dem 18. Jahrhundert. Die moderne Chemie schlummerte schon in den Köpfen vieler schlauer Chemiker und Alchimisten und wartete geradezu auf ihren Durchbruch. Und der kam hiermit: Feuer.
